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Wir sind aktuell so am Arbeiten das wir momentan nicht die Zeit haben hier zu posten.

Wird aber schnellstens nachgeholt.


Vielleicht sollte ich den Titel umbenennen in: Das habt ihr verpasst :)

Corinna May und weitere Musiker üben im Bistro Journal für ihren Auftritt auf dem Wagen der SG Findorff - 04.10.2013
Probe für den Freimarktsumzug

Von Iris Messerschmidt / Weserkurier
Schwanewede. Vom 8. bis 15. Oktober ist die Woche des Sehens. Sie soll die Menschen in zweierlei Hinsicht informieren. Zum einen wird auf die Vielfalt von Augenerkrankungen und Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen. Zum anderen aber auch darauf, wie hervorragend blinde Menschen ihren Alltag bewältigen. Prominentes Beispiel: Corinna May. Die Sängerin bereitet sich gerade auf den Freimarktsumzug vor.



Stellprobe im Journal Schwanewede Freimarktumzug mit Corinna May
© Christian Kosak
Corinna May hat mit Musikerkollegen bereits beim Freimarkts-umzug 2012 auf dem Wagen der SG Findorff gesungen – und es hat ihr trotz anfänglicher Bedenken so viel Vergnügen bereitet, dass sie in diesem Jahr wieder dabei ist. Jetzt hat im Bistro Journal in Schwanewede eine Probe stattgefunden – wie auf dem Wagen am 26. Oktober auf engstem Raum. Zum Projekt sagt die Sängerin: „Das macht Spaß, das ist ein richtiges Fun-Ding.“
„Ein wenig Vorbehalte hatte ich am Anfang schon. Man hört ja so viel und bei der Vorstellung, dass da alle betrunken auf dem Wagen herumtoben. Erlebt habe ich allerdings genau das Gegenteil. Es herrschte eine super Stimmung – auch ohne Alkohol. Ich war Stunden später noch überhaupt nicht müde. Ein richtiger Adrenalinschub war das – sonst würde ich kaum in diesem Jahr wieder mitmachen.“

Corinna May sitzt am Tisch vor der kleinen Bühne im Bistro Journal. Gemeinsam mit ihrer Schwester Tina genießt sie einen Kaffee. Während die Sängerin voller Begeisterung über den Freimarktsumzug 2012 berichtet, treffen nach und nach die Musikerkollegen ein. In gut drei Wochen ist es so weit: Rund 80 Personen der SG Findorff werden auf einem Wagen durch Bremen ziehen, darunter sieben Musiker mit riesigem Equipment, mitten drin Corinna May – und im Journal ist an diesem Tag eine öffentliche Stellprobe.

„Klar kenne ich die Woche des Sehens. Früher war ich öfter mal auf Veranstaltungen zum Thema, habe auch Interviews gegeben. In diesem Rahmen ist das auch völlig okay. Es gibt immer noch genug Leute, die nicht wissen, dass man auch als blinder Mensch völlig normal leben kann.“ Deshalb habe sie auf solchen Veranstaltungen auch immer das gemacht, was sie am liebsten macht und hervorragend kann: Singen. Das ist auch während der Stellprobe im Journal das Thema.

Die Blindheit – für Corinna May gelebter Alltag. Sie wird, wenn überhaupt, von der humoristischen Seite betrachtet. „Wer fährt heute Abend zurück?“Als wolle er genau zum Thema den Beweis antreten, wirft der gerade eingetroffene Musikerkollege Klaus Kerrutt diese Frage in den Raum. Die Antwort kommt prompt: „Ich!“ Und schon hat Corinna May den Autoschlüssel in der Hand.

Minimales Platzangebot

„Wo wollt ihr denn stehen?“, schallt es gleich darauf von der kleinen Bühne im Journal. Es ist Hüseyin Senol, der schnell zum abendlichen Thema zurückführt. Ungefähr zweieinhalb mal zweieinhalb Meter Bühne stehen im Journal jetzt zur Verfügung. „Mehr haben wir auf dem Umzugswagen auch nicht“, macht Claus „mit C“ und Organisator dieser Aktion deutlich. Claus „mit C“ war es, der vor fünf Jahren – angeregt von einem Studienfreund der SG Findorff – die Musikerkollegen für den Umzugswagen zusammentrommelte. „Das sollte anfangs ganz klein bleiben“, gesteht er. Mittlerweile habe sich die Angelegenheit allerdings verselbstständigt. Jetzt gibt es aufwendige Aufbauarbeiten, „wir brauchen auf dem Wagen die doppelte Konzert-PA“, die zur Sicherung auf Paletten befestigt werde. „Da muss ich ja nicht helfen, ich bin blind“, kokettiert Corinna May mit einem Lachen in der Stimme und bekommt sofort die passende Antwort: „Kabel aufrollen geht blind sogar besser.“

Dann sind sie alle da, Claus „mit C“, der nach einem schweren Verkehrsunfall im vergangenen Jahr eigentlich aufhören wollte, von seinen Musikerfreunden aber stetige Unterstützung erhielt und nun doch weitermacht, Corinna und Schwester Tina, die diesmal auf dem Wagen auch mitsingen wird („Haben wir früher zu Hause ständig gemacht“), Klaus, Ingo und Lothar, „wenn ich Bonbons vom Wagen schmeiße, dann fühle ich mich wie ein König“, und nicht zuletzt Hüseyin, der schon zu Beginn den mangelnden Platz beklagte.

„Es wird wieder kuschelig“, freut sich Corinna May und denkt bei dieser Aussage nicht in erster Linie an warme Kleidung, Schal, Handschuhe und bequeme Schuhe während des Freimarktsumzuges auf dem Festwagen. Die Stimmung unter den Kollegen – die zusammengewürfelte Truppe aus den Bands „MozHart“, „Green Jukebox Band“ und „Nachtalarm“ –, dazu Partylieder der 80er und Songs, die Corinna May besonders gefallen und die sie aus vollem Herzen ins Mikro schmettert, „das macht Spaß, das ist ein richtiges Fun-Ding“.

Der Freimarktsumzug ist am 26. Oktober. Corinna May ist am 22. November mit der Green Jukebox Band im Kito zu hören. Infos zum Thema Blindheit: www.woche-des-sehens.de.


 
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